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Titerbestimmung in der Karl-Fischer-Titration

11.05.2020

Artikel

Ohne eine Titerbestimmung werden Sie keine korrekten Ergebnisse erhalten. Das gilt auch für volumetrische Karl-Fischer-Titrationen (KF). In diesem Blogbeitrag werde ich die folgenden Themen behandeln (Klicken Sie, um direkt zu den einzelnen Themen zu springen):

Wenn Sie Informationen zur Titerbestimmung bei potentiometrischen Titrationen suchen, dann lesen Sie bitte unseren Artikel unten.

Was ist bei der Standardisierung des Titriermittels zu beachten?

Warum sollte ich Titerbestimmungen durchführen?

Warum ist eine Titerbestimmung notwendig? Die Antwort ist ganz einfach. Ohne den Titer eines KF-Titriermittels zu kennen, kann der Wassergehalt der Probe nicht korrekt berechnet werden. Bei der Karl-Fischer-Titration gibt der Titer an, wie viele mg Wasser mit einem mL Titriermittel titriert werden können. Daher hat der KF-Titer die Einheit "mg/mL".

Man könnte sagen: "Nun gut, dann bestimmen wir eben den Titer. Das ist nicht allzu viel Arbeit und hinterher kenne ich den Titerwert. Ich muss die Titerbestimmung ja nicht wiederholen."

Ich stimme zwar gerne zu, aber das wäre zu schön und zu einfach. Die Realität sieht leider anders aus. Sie müssen regelmäßig Titer-Bestimmungen durchführen. In verschlossenen Flaschen sind KF-Titriermittel sehr stabil und der Titer ändert sich nicht nennenswert. Sobald Sie die Flasche öffnen, beginnt sich das KF-Titriermittel stark zu verändern. Es gelangt Luft in die Flasche, und wenn man bedenkt, dass 1 Liter Luft mehrere Milligramm Wasser enthält, kann man sich vorstellen, dass diese Feuchtigkeit den Titer beeinflusst. Um zu verhindern, dass feuchte Luft in das Titriermittel eindringt, muss die Flasche nach dem Gebrauch entweder mit dem Originaldeckel fest verschlossen werden, oder sie sollte mit einem Absorberrohr, das mit einem Molekularsieb (0,3 nm Porenweite) gefüllt ist, geschützt werden.

Auch Temperaturänderungen haben Einfluss auf den Titer. Ein Temperaturanstieg des Titriermittels um 1 °C führt aufgrund der Volumenausdehnung zu einem Titerabfall von etwa 0,1 %. Berücksichtigen Sie dies, wenn die Temperatur in Ihrem Labor während des Arbeitstages schwankt.

Vergessen Sie nicht: Wenn Ihr Titriersystem über Nacht angehalten wird, wird das Reagenz in den Röhrchen und im Zylinder durch Luftfeuchte verändert und sein Titer ist nicht mehr mit dem Titer des Titriermittel in der Flasche vergleichbar. Daher empfehle ich, vor der ersten Titration einen Vorbereitungsschritt durchzuführen, um alle Röhrchen zu spülen.

Wie oft sollte ich eine Titerbestimmungen durchführen?

Diese Frage wird häufig gestellt, und leider gibt es keine einfache Antwort darauf. Mit anderen Worten: Ich kann kein festes Intervall für Titerbestimmungen empfehlen. Die Häufigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • die Art des Reagenzes (Zweikomponententitriermittel sind stabiler als Einkomponententitriermittel)
  • von der Dichtigkeit der Dichtungen zwischen Titriergefäß und Titriermittelflasche
  • wie genau der Wassergehalt in der Probe bestimmt werden muss

Am Anfang würde ich empfehlen, täglich eine Titerbestimmung durchzuführen. Nach ein paar Tagen wird sich zeigen, ob der Titer stabil bleibt oder abnimmt. Dann können Sie entscheiden, ob Sie die Abstände zwischen den einzelnen Titer-Bestimmungen anpassen wollen.