Sie wurden zu Ihrer lokalen Version der angefragten Seite umgeleitet

Komplexometrische Titration mit photometrischer Endpunktserkennung

25.05.2020

Artikel

Die komplexometrische Titration wurde 1945 entdeckt, als Gerold Schwarzenbach beobachtete, dass Aminocarbonsäuren mit Metallionen stabile Komplexe bilden, die durch Zugabe eines Indikators ihre Farbe ändern können. Ab den 1950er Jahren erfreute sich diese Technik zunehmender Beliebtheit zur Bestimmung der Wasserhärte. Bald wurde klar, dass neben Magnesium und Calcium auch andere Metallionen auf diese Weise titriert werden können. Die Verwendung von Maskierungsmitteln und neuen Indikatoren eröffnete weitere Möglichkeiten, nicht nur die Gesamtmenge der in Lösung befindlichen Metallionen zu bestimmen, sondern sie auch zu trennen und zu analysieren. Ein neuer Titrationstyp war geboren: die komplexometrische Titration.

Haben Sie schon einmal eine komplexometrische Titration durchgeführt? Viele von Ihnen werden mit "Ja" antworten, da es sich um eine der am häufigsten verwendeten Titrationsarten handelt. Möglicherweise hatten Sie mit der Titration selbst und der Bestimmung des Endpunkt Schwierigkeiten. Im Gegensatz zu anderen Titrationsarten spielen bei der Komplexometrie die Randbedingungen wie pH-Wert und Reaktionszeit eine noch größere Rolle, da die Bindungskonstante des Komplexes stark pH-abhängig ist und die Reaktion langsam ablaufen kann. In diesem Artikel werden die häufigsten Herausforderungen bei der Durchführung komplexometrischer Titrationen vorgestellt und es wird erläutert, wie diese überwunden werden können.

Für eine komplexometrische Titrationsanalyse ist es sehr wichtig, die qualitative Zusammensetzung Ihrer Probe zu kennen. Diese bestimmt den Indikator, den Komplexbildner und das Maskierungsmittel, die Sie verwenden müssen.

 

Die folgenden Themen werden behandelt (klicken Sie, um direkt zu einem Abschnitt zu springen):.

Komplexometrische Titration und komplexbildende Konstante

2020/05/25/complexometry/3
Abbildung 1 Beispiel einer Komplexierungsreaktion eines Metalls M mit der Ladung n+ mit EDTA.

Komplexometrische Reaktionen bestehen immer aus einem Metallion, das mit einem Liganden reagiert, um einen Metallkomplex zu bilden. Abbildung 1 zeigt ein Beispiel für eine solche chemische Reaktion eines Metallions Mn+ mit Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA). EDTA ist das am häufigsten verwendete Titriermittel für komplexometrische Titrationen und reagiert in einem stöchiometrischen Verhältnis von 1:1. Wie auf der rechten Seite von Abbildung 1 dargestellt, kann EDTA sechs koordinative Bindungen bilden, mit anderen Worten: EDTA ist ein “sechszähniger” Ligand. Je mehr koordinative Bindungen ein Ligand bilden kann, desto stabiler ist der gebildete Komplex.