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Prozesskontrolle von stromlosen Ni-Beschichtungsbädern mit Hg-freien Sensoren

15.05.2023

Artikel

Die stromlose (chemische) Nickelbeschichtung (EN, Electroless nickel)) ist bekannt für ihre hervorragende Korrosions- und Verschleißbeständigkeit, ihre geringen Kosten, ihre gleichmäßige Beschichtungsdicke und die Möglichkeit, große und komplexe Substrate zu beschichten. Die EN-Beschichtung ist eine weit verbreitete Methode zur Oberflächenbehandlung in vielen Branchen wie bspw. Luft- und Raumfahrt, Bauwesen und Elektronik – insbesondere beim Herstellungsprozess von Leiterplatten (PCBs, printed circuit boards). Um sicherzustellen, dass eine hochwertige Beschichtung entsteht und die gewünschten Spezifikationen eingehalten werden, müssen während des chemischen Vernickelungsprozesses mehrere Parameter überwacht werden. In diesem Artikel wird beschrieben, wie quecksilberfreie Sensoren von Metrohm zur Konzentrationsüberwachung von Stabilisatoren (z. B. Pb, Sb(III) und Bi) in stromlosen Ni-Beschichtungsbädern eingesetzt werden können.

Überblick über den stromlosen Ni-Beschichtungsprozess

Die stromlose (oder auch chemische) Vernickelung ist ein chemischer oder autokatalytischer Beschichtungsprozess und basiert auf der Abscheidung von Nickellegierungen auf verschiedenen Substraten ohne Verwendung von elektrischem Strom. Der Prozess findet in einem speziellen Ni-Galvanisierbad statt, wie in Abbildung 1 dargestellt. Ein stromloses Vernickelungsbad enthält in der Regel mehrere Hauptbestandteile, darunter Ni-Salze, Reduktionsmittel, Substanzen zur pH-Einstellung, Stabilisatoren und Komplexbildner. Die spezifische Zusammensetzung des Bades kann variieren – zusätzliche Komponenten können hinzugefügt werden, um bestimmte Beschichtungseigenschaften zu erzielen oder die Effizienz des Galvanisierprozesses zu verbessern [1].

Beispiel eines stromlosen Ni-Beschichtungsbades.
Abbildung 1. Beispiel eines stromlosen Ni-Beschichtungsbades.